Ukrainehilfe Dezember 2022

Am 16.12.2022 startete die Schwabenhilfe Augsburg zum nunmehr vierten Mal einen Hilfskonvoi ins rumänisch-ukrainische Grenzgebiet. Bei dieser Tour waren auch unsere Freunde von der Nordtribüne Lustenau dabei.
Aufgrund der Intensität der letzten Fahrt haben wir es leider verpasst, im Nachgang einen Bericht zu veröffentlichen.


Um diese Tour dennoch zu dokumentieren, folgt nun ein kurzer Abriss, bevor ihr über unsere aktuelle Hilfslieferung informiert werdet:


Die Sachspendensammlung im August verlief relativ schwach, dennoch konnten wir mit voll beladenen Fahrzeugen und dem Wissen, dass wir dank euch noch einen starken Spendenbetrag für die notleidenden Menschen in der Ukraine auf dem Konto haben, starten.
Neben dem rumänisch-ukrainischen Verein in Micula und einer Organisation in Czernowitz, welche von uns beliefert wurden, hatten wir dank unserer ukrainischen Dolmetscherin, deren Familie wir auf der ersten Tour kennengelernt haben, einen guten Kontakt in den Osten der Ukraine.

Diesen nutzten wir und konnten so an zwei Tagen in der Ukraine einer Vertrauensperson, die auch als Fahrer fungiert, unsere Spenden in seinen Transporter übergeben. Er beförderte diese dann in die betroffenen Gebiete, von wo aus wir auch viele Danksagungen erhielten.

Besonders schön ist es, wenn dabei auf den Bildern das Ukraine-Trikot des FCA zu sehen ist und immer wieder betont wird, wie schön es zu wissen ist, dass auch in Augsburg Menschen an die vom Krieg betroffenen Ukrainer und Ukrainerinnen denken.
Insgesamt konnten wir neben den Sachspenden noch weitere Güter für rund 11.500 Euro in den Osten der Ukraine bringen. Ein Dank auch an alle Mitfahrer, die selbst noch einmal 200 Euro pro Kopf spendeten.

Wegen der eher geringen Sachspenden der vorangegangenen Aktion waren wir in unseren Planungen für die vierte Tour vorsichtig.

Nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand und acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit all seinen Auswirkungen auf den Wohlstand in unserem Land ist es nachvollziehbar, dass die Spendenbereitschaft etwas abnimmt.

Nichtsdestotrotz leiden die Ukrainer nicht nur wirtschaftlich, sondern müssen in ständiger Angst vor Luft- und Raketenangriffen, Gefechten, Tod und Verwundung ihr Leben meistern.

Dazu kommen die perfiden russischen Angriffe auf die Energieversorgungspunkte mit dem Ziel, den Zivilisten in der Ukraine den Winter so hart wie möglich zu machen.

 
Unser Auftrag war es daher, den Betroffenen zu zeigen, dass sie in dieser Situation nicht allein sind.
Gerade deswegen stellte sich, mit den vorsichtigen Planungen im Hinterkopf, ein erhabenes Gefühl ein, als wir am Tag vor unserer Abreise das Fanprojekt betraten.
Was ihr wiedermal geleistet habt, war einfach stabil! Eure Sachspenden waren absolut zweckmäßig. Kleidung, Schlafsäcke, Rucksäcke, alles hochwertig und in einem top Zustand!

Alles, was wir auf dem Flyer veröffentlicht haben, darunter Lebensmittel und medizinische Güter, war genau richtig von euch besorgt, verpackt und abgegeben worden.


Hinzu kamen Spenden von Vereinen, mit denen wir im Ahrtal zusammengearbeitet haben. Einen herzlichen Dank an die „Grevenbroicher Helfer mit Herz e.V.“ und an die Jungs und Mädels vom „Weltbesten Infopoint“. Es ist einfach Hammer zu sehen, wie Menschen, die sich nach der Arthalflut beim Helfen kennengelernt haben, weiter zusammenarbeiten, um Menschen in Not zu unterstützen!


Aus dem verschneiten Augsburg starteten wir dann freitags pünktlich um 10:00 Uhr in Richtung Rumänien. Unterwegs koppelten wir mit der Nordtribüne Lustenau, welche auch einen randvoll bepackten Transporter und Geldspenden dabeihatten.


Mit insgesamt fünf Transportern kamen wir gegen 23:00 Uhr in Satu Mare / Rumänien an, wo Irene uns wiedermal eine Unterkunft organisiert hatte.

Auch das muss hier einmal gesagt werden: Wir können nur so zweckmäßig unterstützen und so viele Spendengelder wie möglich in die betroffenen Gebiete bringen, weil es Menschen, Firmen und Vereine aus Schwaben gibt, die sich persönlich für uns einsetzen.

Auf allen Touren hat uns Irene von der „Rosenaugaststätte“ die Unterkünfte organisiert und bezahlt. Manche Firmen stellen uns ihre Fahrzeuge zur Verfügung, wie dieses Mal die „Neue Szene“. Deren Chef Danny unterstützte uns neben dem Organisieren von Sachspenden auch bei der Tour selbst.
Ebenso, wie schon unzählige Male zuvor, der FCA, welcher uns bei dieser Fahrt gleich drei Transporter zur Verfügung stellte.


Danke an alle, die uns vertrauen und unterstützen!

Nikolai, unser ukrainischer Kontakt von der letzten Tour, war am Samstagmorgen bereits mit seinem Lkw in Rumänien. So konnten wir ihn direkt abholen und ihm in unserer Unterkunft eine Dusche und ein ordentliches Frühstück ermöglichen.
Im Anschluss luden wir unsere Transporter ab, was die Ladefläche des 21 Tonnen LKW schon ordentlich füllte und teilten unser Team auf.
Der Lkw und ein Trupp verlegten zu unserem Großhändler des Vertrauens um weitere Lebensmittel einzukaufen, ein weiterer Trupp ging zu einem Sportladen um noch 60 Sätze Thermounterwäsche, Schlauchschals und Wintermützen für eine ukrainische Einheit zu erwerben.
Auch da kennt man uns schon und der Verkäufer wollte wieder Szeneaufkleber für seine Sammlung haben. 
Am Ende des Tages konnten wir dank euch für 10.000 Euro Lebensmittel kaufen und den gesamten Lkw auf Kante beladen. 


Bei unseren Hilfsaktionen lernen wir ständig dazu und so hat es sich bewährt, dass die Ukrainer uns einen Lkw auf die rumänische Seite schicken.

Bei der dritten Tour standen wir teilweise 3 Stunden pro Grenzübertritt, was unwirtschaftlich und äußerst nervig ist, wenn man bedenkt, was man in dieser Zeit an weiteren Spenden organisieren könnte.

Für Nikolai, der die Fahrt alleine machte, war es sicherlich alles andere als eine angenehme Tour durch die Ukraine und wieder zurück.

Bei unserem Abschiedsessen am Abend war es ihm aber ein Anliegen, uns für unser dauerhaftes Engagement im Namen aller zu danken, die von unserer Hilfe profitieren. Für ihn sind diese Fahrten eine Ehrensache, da es seine Möglichkeit ist, den Menschen durch den Krieg zu helfen.


Ebenso war es auch uns ein Anliegen, ihm für seine Arbeit zu danken. Als Erinnerung gab es für ihn noch ein Trikot des FC Augsburg mit den Unterschriften aller Spieler und mit den letzten verfügbaren Spendengeldern bezahlten wir ihm eine Tankfüllung für die Rückfahrt.


Für alle Beteiligten war es ein erfolgreicher Abschluss des Jahres!

Bedanken möchten wir uns abschließend bei allen, die uns Sach- oder Geldspenden zur Verfügung gestellt haben und natürlich auch bei unseren Freunden der Nordtribüne Lustenau!
Außerdem bedanken wir uns beim AEV, dem FCA, der Austria Lustenau, dem Josefinum Augsburg, der Neuen Szene Augsburg, Starbucks Augsburg sowie Aldi Süd für ihren Support!

Der Ukraine wünschen wir weiterhin viel Kraft für ihren Kampf um Frieden und Freiheit!